
Demut. Hymne an eine Tugend
Demut: Ein sprödes Wort. Es klingt nach einer Art Yoga für Grübler und Esoteriker. Nach dem veganen Aufstrich, der zwar lecker klingt, aber nur im Einkaufswagen landet, wenn er im Angebot ist. Ein bisschen Ordensschwester, ein bisschen Ghandi. Gutmensch unter den Tugenden – in der Sache im Recht, aber zu nörgelig. Demut ist das Zeichen, das die Kirche ihren Schäfchen in die Flanke brannte.
Eigentlich aber, so versteht Annette Behnken es, ist die Demut eine radikale Form der Ehrlichkeit. Sie ist der Humus, in dem wir alle wurzeln. Eine Beziehungstugend, die uns mit dem Leben in seinen wesentlichen Dimensionen verbindet. Sie ist die große Schwester der Hingabe und Dankbarkeit.
In ihrem Buch „Demut. Hymne an eine Tugend“ sucht Annette Behnken nach Demutsspuren in Gesellschaft, Klöstern, Kunst und persönlichen Lebenserfahrungen.
Die Autorin Annette Behnken, Theologin, Pastorin, Sprecherin beim "Wort zum Sonntag", liest im Abendsegen aus ihrem aktuellen Buch.